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Durch Corona zur digitalen Freiheit?

Bringt uns Corona die digitale Freiheit?

Was vor der Pandemie nur einige Unternehmen zuließen ist nun für alle – jedenfalls da, wo es möglich ist, – Standard geworden: Arbeiten im Home-Office. In der Not wurde viel improvisiert, private Rechner kamen zum Einsatz, Wände wurden durchbohrt, um Leitungen zu legen, Nischen in der Wohnung zum Arbeitsplatz umfunktioniert und bisweilen musste auch der Küchentisch herhalten.

Während Arbeitnehmer*innen möglich machten, was Prozesse am Laufen hielt, waren viele Führungskräfte immer noch besorgt, weil sie fürchteten, zu Hause würde weniger gearbeitet .  –Studien zeigen inzwischen jedoch, dass das Gegenteil der Fall ist. Selbst als für Familien mit Kindern noch das Home-Schooling hinzu kam wurde umorganisiert, die Arbeit in den frühen Morgenstunden oder in Nachtschichten erledigt. Weil konzentrierter gearbeitet wird, die Ablenkung geringer ist als im Büro, leisten viele Mitarbeiter*innen mehr.

Die Arbeit – respektive die Bezahlung – ist jedoch an der Arbeitszeit und nicht am Ergebnis orientiert und so kommt es, dass mehr gearbeitet wird für das gleiche Geld. Die inzwischen von vielen Arbeitnehmer*innen geschätzte Freiheit z.B. bei der Zeiteinteilung führt auf der anderen Seite leicht zu einer Form der Selbstausbeutung. Hinzu kommt, dass – je nach Persönlichkeitstyp – Pausen zu Hause vergessen werden, zu wenig auf Bewegung geachtet wird und das Sitzen auf ungeeigneten Stühlen zu Verspannungen führt.

Nicht mehr zeitgemäß

Wir sehen heute, dass eine Überbürokratisierung eine der größten Hemmnisse in der Krisenbewältigung darstellt. Es wird nun auch offenbar, dass es viele Regelungen gibt, die einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Allen voran das komplizierte Steuersystem, das mit den Entwicklungen nicht mehr Schritt halten kann.

So wie ein Systemwechsel von Büro zum Home-Office stattgefunden hat, ist auch ein radikaler Wandel im Steuersystem notwendig: einfache Regeln schaffen lautet die Devise! Nehmen wir nur das Beispiel Home-Office.

  • Abschaffung aller komplizierten Regeln zur steuerlichen Absetzbarkeit von Arbeitszimmern! Wer im Home-Office arbeitet sollte den Arbeitsplatz steuerlich absetzen können, unabhängig davon, ob Durchgangszimmer oder was sonst an Kriterien angewandt wird.
  • Wer sich Hard- oder Software angeschafft hat, um arbeiten zu können, sollte diese Investitionen von der Steuer absetzen können – egal, ob sie auch für private Zwecke genutzt werden oder nicht.
  • Oder noch einfacher: Arbeitgeber sorgen für die Ausstattung von Home-Office-Arbeitsplätze, sparen Büroraum und setzten diese Investition ab.